Artas Foundation for Peace
2018
Artas Foundation for Peace
Art Camp Zemo Nikozi
Jugend & Kultur
Wo Krieg und Gewalt tiefe Narben in der Bevölkerung hinterlassen haben, kann Kunst als Vehikel dienen, um Unaussprechliches zu verarbeiten. In fragilen Kontexten kann sie Verbindungen zwischen Personen unterschiedlichster Herkunft schaffen, um die Gesellschaft zu beruhigen.
artasfoundation ist eine operative Stiftung, die Kunstprojekte im Wiederaufbau nach Konflikten initiiert und untersucht, wie Freiräume für Kunst zu Konfliktvermittlung und Friedensförderung beitragen können. Seit 2016 im Südkaukasus aktiv, ist sie zum dritten Mal von einer Schule in Zemo Nikozi eingeladen, einem vom Kaukasuskrieg 2008 besonders betroffenen Dorf an der heutigen Demarkationslinie in Georgien. Abgesehen von der Schule und einer kirchlichen Einrichtung gibt es im Dorf keine Orte oder Freizeitangebote für Jugendliche. Das Leben an der "Grenze" eines immer noch ungelösten Konfliktes ist belastend und es bedarf einer Neuorientierung, da der Obstanbau als bisheriges Standbein zum Erliegen gekommen ist.
Die 24 Kunstschaffende aus Westeuropa und der Hauptstadt Tbilisi wohnen und arbeiten gemeinsam in Zemo Nikozi (1200 Einwohner). Auf Einladung des dortigen Schulleiters leiten sie Workshops für Jugendliche und schaffen in Zusammenarbeit mit den Ortsansässigen situationsspezifische Arbeiten zum Leben nach dem Konflikt.
Abgesetzt von der Alltagsrealität, können die Einwohner neue Visionen mit den Gästen aus dem Ausland erproben, diese im eigenen Haus beherbergen, im Ort herumzuführen und das gelernte Englisch anwenden. Kleine aber wirksame Schritte, um den Rollenbildern als Opfer entgegenzuwirken.