Museum Rietberg

2017

Museum Rietberg

Osiris – Das versunkene Geheimnis Ägyptens

Kultur

Geborgen aus den Tiefen vor Ägyptens Mittelmeerküste: Die spektakuläre Ausstellung zeigt rund 300 Statuen und Kultgegenstände, Sarkophage und Götterbilder aus sechzehn Jahrhunderten. Sie stammen aus den legendären Städten Thonis-Heraklion und Kanopus, die im 8. Jahrhundert n. Chr. im Meer versanken. 

Die Ausstellung erzählt von Osiris, Ägyptens Gott der Wiedergeburt, Herrscher über die Unterwelt und Held eines geheimnisvollen Kults. Was der französische Archäologe Franck Goddio in den Untiefen der Bucht von Abukir gefunden und geborgen haben, wirft ein neues Licht auf die Geschichte der Spätzeit Altägyptens, als Griechen und Römer im Land der Pharaonen Fuss gefasst hatten.


Im Bild oben: Die Erweckung des Osiris, Ägyptisches Museum, Kairo (CGC 38424)
Christoh Gerigk © Franck Goddio / Hilti Foundation

Osiris-Statuette aus Bronze und Votivboot aus Blei am Meeresgrund in Thonis-Herakleion, Bucht von Abukir, Ägypten (SCA 1081, 1039)

Das Europäische Institut für Unterwasserarchäologie (IEASM) unter Leitung von Franck Goddio hat in Thonis-Herakleion zahlreiche Votivgegenstände entdeckt. Darunter auch einzigartige Votivbarken aus Blei sowie Statuetten des Gottes Osiris. Sie unterstreichen eindrucksvoll die Bedeutung des Osiris-Kults und der jährlichen Feierlichkeiten zu seinen Ehren in Thonis-Herakleion und Kanopus.
© Franck Goddio / Hilti Foundation

Zypriotischer Statuettenkopf aus Kalkstein, Thonis-Herakleion, Bucht von Abukir, Ägypten (SCA 1394)

Der Kopf gehörte einst zu einer Statuette, die den phönizischen Gott Baal darstellte. Er wurde in Thonis-Herakleion entdeckt. Die Stadt war ein kosmopolitischer Ort, der von Seefahrern aus dem gesamten Mittelmeerraum angesteuert wurde. Der Glaube konnte frei ausgelebt werden. Diese Skulptur aus dem 5. Jh. v.Chr. dient außerdem als Beweis für die Handelsbeziehungen zwischen Ägypten und Zypern, wo sie hergestellt wurde.

© Franck Goddio / Hilti Foundation

Kolossalstatue des Gottes Hapi, Thonis-Herakleion, Bucht von Abukir, Ägypten (SCA 281)

Diese Kolossalstatue aus rosa Granit (5,40 m Höhe, 4 Jh. v.Chr.) repräsentiert Hapi, den Gott der Nilflut und Fruchtbarkeit. Sie wurde in der Nähe eines Tempels in Thonis-Herakleion entdeckt. Es ist die bisher größte gefundene Statue einer Gottheit in Ägypten, was auf die große Bedeutung von Hapi für die kanopische Region im Nildelta hinweist. © Franck Goddio / Hilti Foundation

Brusttafel aus Gold, Lapislazuli und Glaspaste, gefunden in Tanis im königlichen Grab von Pharao Scheschonq I. (um 890 v.Chr.), Ägyptisches Museum, Kairo (JE 72171)

Das Schmuckstück gehörte laut Inschrift Pharao Scheschonq I. (reg. 945–925 v.Chr.). Darauf abgebildet ist eine Sonnenbarke, die unter einem Sternenhimmel durch das Urzeitwasser fährt. Die Lapislazuli-Sonne wird von den ausgestreckten Flügeln der Isis und Nephtys beschützt und zeigt die Göttin der Wahrheit und der Weltordnung, Maat, die Amun-Re anbetet.

© Franck Goddio / Hilti Foundation

Statue der Arsinoë, Kanopus, Bucht von Abukir, Ägypten (SCA 208)

Von besonders hoher bildhauerischer Qualität ist diese in schwarzen Granit gemeisselte Statue eines weiblichen Körpers aus dem 3. Jh. v.Chr. Sie präsentiert vermutlich die ptolemäische Königin Arsinoë II. in der Gestalt der Göttin Isis.

© Franck Goddio / Hilti Foundation